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Traumatisiertes Nervensystem

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Ein traumatisiertes Nervensystem registriert auch dort Gefahr, wo keine ist.

Das Somatic-Experiencing-Modell wurde vom Biophysiker und Psychologen Peter Levine entwickelt. Es basiert auf Naturbeobachtungen. Er stellte sich die Frage, warum Tiere in der freien Wildbahn sehr selten traumatisiert sind, obwohl sie ständig lebensbedrohliche Situationen erleben. Tiere reagieren bei Bedrohung mit drei Überlebensmechanismen

Kampf – Flucht – Erstarren.

Weiter beobachtete er, dass sich das Tier nach der lebensbedrohlichen Situation schüttelt und danach seiner vorherigen Beschäftigung nachgeht, als sei nichts geschehen.

Der Mensch ist mit denselben Mechanismen um auf Gefahr zu reagieren ausgestattet. Mit dem grossen Unterschied, dass es nicht allen Menschen gelingt, das Erlebte abzuschütteln oder zu entladen.

Gelingt es nicht, nach einer Situation ganz in den Entspannungszustand zurückzukommen, speichert der Körper das Stresshormon in jedem Muskel, in jeder Zelle und im Nervensystem. Wird das natürliche Zusammenspiel von Anspannung und Entspannung gestört, kommt es zum Traumata.

Viele Menschen sind sich ihrer Traumata nicht bewusst. Sie leiden unter posttraumatischem Stress und wissen es nicht. Innere Anspannung ist kein angenehmer Zustand das Nervensystem fährt hoch, die Muskeln verspannen sich und der Herzschlag geht rasch, der Atem wird flach.

Viele Reize sind mit der Empfindung von Gefahr gekoppelt. Dies kann ein Detail sein, wie die Form einer Brille, eine gestärkte Bluse, ein Knopf, der Tonfall eines Menschen, ein Wort, ein Blick,  die Liste lässt sich unendlich weiterführen.

Ähnlich speichert jede Zelle Glaubensmuster. Wir reagieren und agieren in uns gewohnter Weise auf Situationen ohne uns bewusst zu sein, warum wir so und nicht anders reagieren können.